Der degenerative Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke (Facetten-gelenke) im hinteren Abschnitt des Wirbels wird Spondylarthrose oder auch Facettengelenksarthrose genannt.
Die kleinste Funktionseinheit der Wirbelsäule ist das Bewegungssegment, bestehend aus 2 benachbarten Wirbelkörpern, der Bandscheibe, den kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenken) und dem Bandapparat zwischen den beiden Wirbeln.
Der Bandapparat und die Bandscheibe befinden sich bei der gesunden Wirbelsäule im Gleichgewicht (diskoligamentäres Gleichgewicht nach Harms), wobei die paarigen Facettengelenke als Drehpunkt zwischen der vorderen und hinteren Säule dienen.
Degenerative Veränderungen an den Bandscheiben, verbunden mit einem Höhenverlust des Bandscheibenfachs, ziehen dann gravierende statische und mechanische Veränderungen im Bewegungssegment nach sich. Das Bewegungssegment wird zunehmend instabil, es wirken veränderte Bewegungskräfte auf die Facettengelenke ein.
Es kommt zur sekundären Fehlstellung und Überbelastung der Facettengelenke, wodurch es zur Abnutzung der Gelenkflächen, zur schmerzhaften Arthrose mit Gelenkspaltverschmälerung, Hypertrophie des Facettengelenks (Übermässiges Wachstum), Reizung der Gelenkkapsel und Anbau von Knochensubstanz (Osteophyten) an den Kanten der Wirbelgelenke kommt.
Was sind die typischen Symptome der Facettengelenksarthrose?
Die typischen Symptome der Facettengelenks oder Wirbelsäulen-arthrose sind belastungsabhängige Schmerzen im Rücken. So treten die ersten Schmerzen morgens unmittelbar nach dem Aufstehen auf, wenn die Wirbelsäule nach der Nachtruhe unter dem jetzt wieder zu tragenden Körpergewicht etwas zusammen sinkt und die erkrankten und verschlissenen Knorpelflächen der Facettengelenke übereinander gleiten. Diese zu Teil anhaltenden Schmerzen nehmen bei körperlicher Belastung aber auch in Zwangshaltungen zu. Daneben sind Bücken und Rückneigung mit Schmerzen verbunden.
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Der Arzt prüft die Beweglichkeit und die Sensibilität und testet, wann die Schmerzen auftreten. Außerdem ist die genaue Lokalisation der Schmerzen sehr wichtig. Zusätzlich wird ein Röntgenbild, ein CT oder ein MRT angefertigt, um knöcherne Veränderungen an den Wirbelgelenken oder andere Wirbelsäulenschäden wie Bandscheibenvorfälle zu erkennen.
Um festzustellen, ob die Schmerzen wirklich von den Facettengelenken und nicht von einer anderen Struktur wie den Bandscheiben oder den Nervenwurzeln ausgehen, kann es sinnvoll sein, die betroffenen Gelenke mit einem Schmerzmittel unter Röntgenkontrolle anzuspritzen. Die Arthrose ist dann nachgewiesen, wenn der Patient nach der Injektion eine Zeitlang schmerzfrei ist.