Der Begriff Osteochondrose setzt sich aus den Wörtern „os (lat.) =der Knochen“ und „chondros (griech.) =der Knorpel“ zusammen.
Er beschreibt in der Medizin generell ein gestörtes Verhältnis zwischen Knochen und Knorpel.
In Bezug auf die Wirbelsäule spricht man auch genauer von Osteochondrosis intervertebralis (vertebra=der Wirbel).
Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern. An den Grenzflächen zu Wirbelknochen und Bandscheibe liegt Knorpel vor. Im Rahmen der Degeneration kommt es durch vermehrt langanhaltende hohe statische Druckbelastung (bspw. Sitzen, fehlender Ausgleichssport, hohe Lebenserwartung, Übergewicht) zur Minderernährung der Bandscheibe und ihrem Knorpel. Geht dieser dadurch nach und nach verloren („fettige Degeneration“) und nimmt die Elastizität und Höhe der Bandscheibe durch Wasserverlust ab, versucht der Körper über sogenannte Spondylophyten die Wirbelsäule vor Instabilität zu bewahren und Abzustützen.
(Spondylophyt von ’spondyl‘ (griech.) = der Wirbel und ‚phytòn‘ (griech.) = das Gewächs)
Spondylophyten sind knöcherne Anbauten am Rand der Wirbelkörper. Diese Zacken, Spangen oder Höcker sind Ergebnis der langfristigen Degeneration der Bandscheiben. Sie können bei massivem Auftreten zur Spinalkanalstenose beitragen.
Osteochondrose ist somit keine plötzlich auftretende Erkrankung, sondern ein schleichender Prozess. Dieser ist zu Beginn nicht mit Symptomen verbunden und muss auch nicht zu Symptomen führen. Kommt es aber im Rahmen einer dadurch aufgetretenen Spinalkanalstenose zu Schmerzen, Taubheit, Kribbeln, etc. sind die Therapiemöglichkeiten beschränkt.
Konservativ kann man die Schmerzen über entsprechende Medikamente behandeln. Die verknöcherten Randleisten und störenden Strukturen, die die Schmerzen verursachen, können jedoch nur operativ entfernt werden.
Wertvolle Mittel zur Abwehr bzw. langfristigen Abschwächung der Osteochondrose sind alle Sportarten, die die Bandscheiben entlasten (Kraftsport) und ihre Ernährung über Bewegung begünstigen, sowie Möglichkeiten zur Bandscheibenregeneration.
Osteochondrose L4/L5 im Röntgenbild (frontal und lateral)
Bildquelle: Wikipedia (Dr. Jochen Lengerke)